Sie schmecken lecker und sind voller Vitamine. Sie sind immer griffbereit und praktisch für unterwegs: Quetschies. Fruchtpüree in Quetschbeuteln liegt bei Eltern kleiner Kinder im Trend. Die LAGZ Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Rheinland-Pfalz warnt jedoch vor einem übermäßigen Verzehr. Das Fruchtmus begünstigt Karies.
Bedenklich ist nicht allein der hohe Anteil an Fruchtzucker und -säure, der dem Zahnschmelz zusetzt. „Problematisch ist vielmehr die Art und Weise, wie Kinder das pürierte Obst aus den Beuteln konsumieren“, sagt der LAGZ-Vorsitzende Sanitätsrat Dr. Helmut Stein. Statt die Frucht mit wenigen Bissen zu essen, saugen die Kinder das Mus langsam durch einen röhrenförmigen Aufsatz in den Mund. Dadurch werden die Zähne über einen längeren Zeitraum von dem Püree umspült. „Je länger und häufiger Säure und Zucker auf die Zähne einwirken, desto größer ist das Kariesrisiko“, erklärt der Zahnarzt. Hat die Fruchtsäure genug Zeit, auf den Zahnschmelz einzuwirken, schwemmt sie wichtige Mineralien heraus. Die Zahnoberfläche wird immer weicher und dadurch anfällig für Zahnschäden. Stein betont, dass der Zahnschmelz im Milchgebiss empfindlicher als im bleibenden Gebiss ist. „Deshalb ist bei Kleinkindern die Kariesgefahr durch regelmäßiges Nippen an Fruchtpüree besonders hoch.“ Er empfiehlt, Obst zu kauen statt zu trinken.
Frisches Obst sei auch deshalb die bessere Alternative, da Kauen den Speichelfluss anregt.
Die bessere Alternative: Das Kauen von frischem Obst regt den Speichelfluss an.
„Speichel hat eine wichtige Schutzfunktion für die Zähne. Er entschärft aggressive Säuren im Mund und stärkt die Zähne gegen süß-saure Attacken, indem er ihnen wichtigen Mineralien zurückgibt“, so der LAGZ-Vorsitzende weiter. Quetschies können aber nicht nur Zähnen schaden. Durch ein Dauernuckeln könnten sich die Entwicklung der Kaumuskulatur und damit der Sprache verzögern. Stein: „Kleine Möhren oder Apfelstückchen sind hingegen Fitnesstraining für Zähne und Muskeln.“
Eltern, die nicht komplett auf das Fruchtpüree verzichten, aber die Zähne ihrer Kinder schützen möchten, gibt die LAGZ Rheinland-Pfalz fünf Empfehlungen:
Mehr Tipps unter www.max-schrubbel.de und in der Kinderzahnpflegebroschüre der Bisspraxis.