Veneers bieten die Möglichkeit, behutsame Form- oder Farbkorrekturen von Zähnen durchzuführen. Es handelt sich hierbei um hauchdünne, lichtdurchlässige Schalen aus Keramik, die Front oder Seitenbereiche einzelner Zähne abdecken. Möglich ist es auch, eine oder beide Zahnreihen komplett zu verblenden, um Form- oder Farbunterschiede auszugleichen und einen harmonischen Gesamteindruck zu erzielen.
Eingesetzt werden können Veneers zur Aufhellung von Zähnen, wenn Bleaching allein nicht ausreicht, oder um Zahnschmelzdefekte und geringfügige Fissuren abzudecken. Auch kleine abgebrochene Stellen lassen sich so reparieren. Ihre volle Stärke spielen Veneers aus, wenn es um die Korrektur der Zahnform geht: Mit ihrer Hilfe lassen sich schmale Zähne verbreitern, kurze verlängern oder zu große Zahnabstände verringern. Auch eine hohe Lachlinie, das sogenannte „gummy smile“, bei dem das Lachen zu viel Zahnfleisch entblößt, kann durch Veneers ausgeglichen werden, sofern der Grund dafür in der Zahnform liegt. Dies ist besonders bei sehr kleinen Zähnen der Fall, die sich dadurch optisch nach oben verlängern lassen.
Ablauf einer Behandlung mit Veneers
Die Veneers-Behandlung umfasst mehrere Sitzungen. Zu Beginn erfolgt ein Vorgespräch, in dem die ästhetischen Ziele erörtert und die entsprechenden Möglichkeiten aufgezeigt werden. Ist das Präparieren, also das Abschleifen eines oder mehrerer Zähne nötig, wird noch vor Beginn der eigentlichen Behandlung ein genaues Abbild der geplanten Veneers angefertigt. Dieses wird aus Wachs auf einem Gipsmodell des Ober- und Unterkiefers zunächst als sogenanntes Wax-Up erstellt. So gewinnt der Patient schon vorab einen Eindruck von Form und Ausgestaltung der Veneers und kann, falls erforderlich, Einfluss darauf nehmen.
Im nächsten Schritt wird das Wax-Up auf ein zweites Modell aus festerem Material übertragen, das anschließend probeweise eingesetzt wird. Dieses Vorführmodell wird als Mockup bezeichnet und jeweils einzeln auf den noch nicht präparierten Zahn aufgesetzt. Damit lässt sich nicht nur der ästhetische Eindruck der Behandlungsmaßnahme bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt sehr genau abschätzen, sondern auch der phonetische. Dies ist besonders wichtig im Frontzahnbereich, wo schon eine minimale Größenänderung eine Zahns die Veränderung des Zusammenspiels mit Lippen und Zunge bewirkt. Dies wiederum kann kurzzeitig Auswirkungen auf die Lautbildung haben. Eventuelle Änderungswünsche lassen sich zu diesem Zeitpunkt noch vollständig berücksichtigen.
Veneers werden auf den Zahn geklebt. Je nach Zahnform und Art der Korrektur muss dazu der Zahnschmelz für Bruchteile eines Millimeters abgetragen werden. Das ist nötig, um die Zahnoberfläche für die Aufnahme eines Veneers vorzubereiten. Beschliffen wird nur so wenig wie irgend möglich. Die anschließende Abformung dient als Modell für das zahntechnische Labor. Danach werden die Zähne übergangsweise mit provisorischen Kunststoff-Veneers versorgt.
Beim nächsten Termin erhält der Patient bereits die fertigen Veneers. Nach der Anprobe wird jeder betroffene Zahn gereinigt und trocken gelegt. Um aufnahmebereit für den Kleber zu sein, müssen sowohl Zahnschmelz als auch Veneer mit Ätzgel behandelt werden. Anschließend wird der Komposit-Kunststoffkleber aufgetragen und das Veneer eingesetzt.
Der große Vorteil von Veneers liegt im oft minimalinvasiven Vorgehen. Um entscheidende optische Verbesserungen zu erzielen, muss der Zahn meist nur geringfügig, oft sogar gar nicht beschliffen werden.