Die unschöne Nachricht vorweg: Parodontitis ist eine Krankheit, die — einmal zum Ausbruch gekommen — den Patienten ein Leben lang begleitet. Falsch wäre aber, die Diagnose einfach hinzunehmen und mit dem Gedanken, dass alle Anstrengungen am Ende doch keine Heilung bewirken, gar nichts zu tun. Denn man kann sehr viel dazu beitragen, die oben beschriebenen Begleiterscheinungen, Zahnverlust oder gar gefährliche Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Parodontitis lässt sich heute erfolgreich behandeln. Entscheidend ist die gute Zusammenarbeit zwischen Patient und Zahnarzt und eine gewissenhafte, lückenlose Nachsorge.
Bei Anzeichen der Erkrankung kann durch Röntgen und ggf. auch eine mikrobiologische Keimbestimmung festgestellt werden, wie weit die Parodontitis fortgeschritten ist. In der Bisspraxis kommt mit dem digitalen 3D-Röntgen modernste Technologie zum Einsatz, mittels derer auch Weichteilstrukturen zuverlässig abgebildet und beurteilt werden können. Höchste Genauigkeit bei gleichzeitiger minimaler Strahlenbelastung zeichnen dieses — auch als auch als digitale Volumentomographie (DVT) bezeichnete — Verfahren aus. Auf den gewonnenen Erkenntnissen aufbauend kann die Behandlung mit der Initialtherapie begonnen werden. Diese hat das Ziel, das Bakterienaufkommen im Mundraum zu reduzieren und Entzündungen einzudämmen.
Die Vorbehandlung umfasst daher zunächst das Abtragen aller harten und weichen Beläge, bevor Mundraum und Zahnfleischtaschen mit einer antibakteriellen Spülung werden. Um diesen bakterienarmen Zustand bis zur eigentlichen Therapie zu erhalten und das Abklingen von Entzündungen zu unterstützen, bekommt der Patient anschließend eine individuell abgestimmte Einweisung in Zahnpflege und Mundhygiene. Im Rahmen der Initialtherapie kommt außerdem Scaling — die Zahnsteinentfernung unterhalb des Zahnfleischrandes unter Betäubung — zum Einsatz.
Nach einigen Wochen wird der Erfolg der gemeinsamen Maßnahmen überprüft. Einer beginnenden Parodontitis kann man damit oft bereits erfolgreich begegnen. In diesem Fall ist die eigentliche Behandlung abgeschlossen und die Nachsorgephase beginnt. Regelmäßige Kontrolle und eine gewissenhafte Mundpflege sind unabdinglich für den dauerhaften Erfolg der Parodontitistherapie. In das Recall-Programm der Bisspraxis aufgenommen, werden mit dem Patienten in regelmäßigen, individuell abgestimmten Intervallen Termine vereinbart, bei denen der Zustand des Zahnfleischs kontrolliert wird. Im Rahmen der Individualprophylaxe wird auch der Erfolg der persönlichen Mundhygiene beurteilt, neu entstandene Beläge entfernt und eine Fluoridierung durchgeführt. Diese unterstützende Parodontitistherapie begleitet Patienten ein Leben lang.
Bei einer fortgeschrittenen Parodontitis sind hingegen vorher häufig noch chirurgische Maßnahmen erforderlich. So muss unter Umständen verloren gegangenes Zahnfleisch durch eine Gewebetransplantation ersetzt oder fehlender Knochen neu aufgebaut werden. Bei entsprechender Indikation wird auch überschüssiges Gewebe durch Wegschneiden entfernt.